Carsharing oder eigenes Auto? Wann sich Carsharing lohnt.

Mit einem Kommentar von

Katja Hanf

Steuerberaterin

Carsharing oder eigenes Auto? Wann sich Carsharing lohnt.

Viele Menschen sind im Alltag auf ein Auto angewiesen. Doch muss es immer ein eigenes Fahrzeug sein oder rechnet sich Carsharing doch mehr?

Hohe Kosten für eigenes Auto

Dass Autofahren teuer ist, wird für die meisten Autobesitzer spätestens dann wieder ins Gedächtnis gerufen, wenn die Versicherung oder eine neue Tankfüllung bezahlt werden muss. Hinzu kommen dann noch weitere Kosten für das eigene Auto, wie Reparaturen, die Kfz-Steuer, TÜV-Prüfung, Pflege und Reinigung. Wenn man zu den laufenden Unterhaltskosten dann noch den Wertverlust des eigenen Fahrzeugs mit einbezieht, kostet ein eigenes Auto der unteren Mittelklasse schnell mal mehrere hundert Euro im Monat.

Carsharing vs. eigenes Auto

Carsharing wird auch in Deutschland immer beliebter, doch wann rechnet es sich mehr, diese Alternative zu nutzen, statt dem eigenen Auto? Carsharing lohnt sich nicht für jeden. Berufspendler beispielsweise sind auf ihr eigenes Auto angewiesen, da sie täglich meist längere Strecken zurücklegen müssen. Doch wie sieht es aus, wenn man ein Fahrzeug besitzt, es aber nur ab und zu benötigt? Carsharing kann eine lukrative Alternative zum eigenen PKW sein. Jedoch hängt dies von den Kilometern ab, die im Jahr mit dem eigenen Auto zurückgelegt werden. Laut dem ADAC lohnt sich Carsharing bereits, wenn Sie weniger als 10.000 Kilometer im Jahr, beziehungsweise weniger als 800 Kilometer im Monat, fahren. Dann decken die Kosten für ein privates Fahrzeug mit 10.000 gefahrenen Jahreskilometern die Kosten, die für das Carsharing anfallen würden.

Die Vorteile des Carsharing

Carsharing kann eine echte Alternative zum eigenen Fahrzeug darstellen und bietet einige Vorteile gegenüber dem Privat-Auto. Besonders im Hinblick auf die Kosten kann das Konzept des Carsharing besonders punkten. So fallen keine Anschaffungs- und Fixkosten an und auch die Kosten für Reparaturen und Wartung entfallen. Der Punkt der effizienteren Nutzung spricht ebenfalls für das Carsharing, denn ein eigenes Auto kostet auch dann Geld, wenn es nicht genutzt wird. Auch das Problem des Wertverlustes ist dann kein Thema mehr und man bekommt zusätzlich die Möglichkeit, stets ein neuwertiges Fahrzeug zu nutzen. Denn beim Carsharing werden die Autos, ähnlich wie bei Mietwagen, regelmäßig durch neuere Modelle ausgetauscht. In Sachen Sicherheit und Technik sind die Fahrzeuge somit immer in einem guten Zustand.

Mehr als 900 Euro sparen

Wie viel Geld man tatsächlich mit Carsharing jährlich sparen kann, hängt von den zurückgelegten Kilometern und dem Automodell ab. Finanztip hat jedoch anhand von Beispielrechnungen ermittelt, dass man jährlich durchschnittlich zwischen rund 900 und 1.500 Euro sparen kann, wenn man circa 5.000 Kilometer im Jahr fährt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich Carsharing lohnt, wenn Sie nicht täglich auf ein Auto angewiesen sind, weniger als 10.000 Kilometer im Jahr fahren und Sie nicht regelmäßig längere Strecken fahren müssen.

BANSBACH kommentiert

Wer Carsharing betrieblich oder beruflich nutzt, kann die Kosten unter gewissen Umständen steuerlich absetzen. Arbeitnehmer:innen können die Aufwendungen als Werbungskosten in der Einkommensteuererklärung angeben. Hierbei ist wie bei einem eigenen Fahrzeug zu differenzieren, ob das Carsharing-Fahrzeug für die Fahrt zwischen Wohnung und Arbeitsstätte genutzt wurde oder für Geschäftsreisen. Bei der Geschäftsreise können die Kosten in tatsächlicher Höhe oder pauschal mit EUR 0,30 je Kilometer geltend gemacht werden, bei Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte ist der Abzug begrenzt auf EUR 0,30 je Entfernungskilometer. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass Arbeitgeber:innen diese nicht erstatten.

Um berufliche Fahrten von privaten zu trennen, könnten Sie beispielsweise beim Carsharing-Unternehmen zwei Kundenkonten anlegen lassen. So haben Sie die Belege für ihre steuerlich relevanten Fahrten zur Hand, ohne eine Gesamtrechnung am Monatsende aufwendig aufteilen zu müssen. Alternativ haben einige Carsharing-Unternehmen bei der Buchung die Option vorgesehen, dass man „Dienstliche Fahrt“ vorab auswählt.

Sie haben sicherlich gehört, dass Arbeitgeber:innen ihren Arbeitnehmer:innen Gutscheine in Höhe von bis zu EUR 44,- (ab 2022 in Höhe von EUR 50,-) für Sachbezüge steuer- und sozialversicherungsfrei zur Verfügung stellen können. Voraussetzung ist allerdings, dass der Gutschein kein Zahlungsmittel darstellt. Ein typisches Beispiel hierfür sind z.B. Tankgutscheine. Aber wussten Sie, dass auch Gutscheine für Carsharing begünstigt sein können? Bei Interesse oder Fragen zu diesem Thema sprechen Sie uns gerne an.

    Ich stimme zu, dass meine Angaben aus dem Formular zur Beantwortung meiner Nachricht erhoben und verarbeitet werden. Die Daten werden nach abgeschlossener Bearbeitung gelöscht. Hinweis: Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per E-Mail an widerrufen. Detaillierte Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Schlüssel.
    Vielen Dank für Ihre Nachricht.Ihre Anfrage ist soeben bei uns eingegangen.
    Wir werden uns in Kürze bei Ihnen melden.
    Zurück zur Übersicht